"Oh wie schön ist Panama...und Kuba"


Eine 4-wöchige Reise durch Costa Rica Panama und Kuba zeigt wie unterschiedlich Mittelamerika sein kann: „Pura Vida“ in atemberaubender Natur auf Costa Rica, architektonische Highlights und das 8. Weltwunder in Panama, und die bizarre, kontroverse aber wirklich sehenswerte Welt Kubas.

Costa Rica
Am Anreisetag in San Jose reicht uns die Zeit noch für einen kurzen Stadtrundgang. Absolut sehenswert sind die Markthallen im Zentrum. Hier gibt es einfach alles und die Stände sind zum Bersten gefüllt mit den unterschiedlichsten Waren. Tags drauf geht es per Interbus (eine Art Sammeltaxi für Touristen) raus aus der Stadt, rein in die Natur. Erste Station ist Puerto Viejo de Sarapiqui. Wir wohnen in einer Lodge bei einer Ananas-Plantage. In der Hängematte auf der eigenen Veranda kann man ziemlich schnell die Anspannung des vergangenen Jahres ablegen. Das Hotel hat einen eigenen Regenwald-Trail samt Insektenhaus, botanischem Garten und einem Gehege mit Kaimanen. Genau richtig, um sich zu akklimatisieren und die ersten Berührungsängste mit dem Regenwald und seinen Bewohnern abzubauen. Wir haben absolutes Glück mit dem Wetter und können den großen Kegelvulkan fast immer komplett sehen, was anderen Reisenden nicht vergönnt war. Genial ist das kühle Bad im Wasserfall, der Abstieg ist auch die erste sportliche Herausforderung. Im Rincón de la Vieja Nationalpark geht’s über Trampelpfade auf eigene Faust in den „richtigen“ Regenwald. Man kann die Streckenlängen je nach gusto auswählen, aber wir wollen alle Varianten vulkanischer Aktivität sehen und das heißt in erster Linie: Laufen. Das letzte Ziel in Costa Rica ist der vor allem bei Nordamerikanern bekannte und beliebte Manuel Antonio Nationalpark. Hier bleiben wir einige Tage, um zwischen den Reisen einen Badeurlaub einzulegen.

Panama City
Über San José fliegen wir dann zu unserem Blitz-Besuch nach Panama City. Den Nachmittag verbringen wir an der Mole im Fischmarkt und im Casco Viejo der Altstadt, die einige sehr schöne Ecken zu bieten hat und genießen den Blick auf die beeindruckende Skyline von Panama City. Ein absoluter Kontrast zur Natur Costa Ricas aber eine willkommene Abwechslung. Der nächste Tag ist für die Durchquerung des Panama-Kanals reserviert und hier staunen wir über die Dimensionen. Wir passieren die Miraflores Schleusen neben einem Transportschiff, das mit 6000 Autos beladen gerade noch durch den Kanal passt. Mit einem Wort: Überwältigend!

Kuba
Wir sind in Havanna gelandet und betreten eine andere Welt. Auf Kuba werden wir eine geführte Tour in einem Kleinbus machen. Am Nachmittag reicht die Zeit noch für einen kurzen Rundgang in Havanna und abends steigen wir vorsichtig ins Nachtleben Havannas ein. Die Live-Musik in der Bar spielt das Lied „Chan Chan“, bekannt aus „Buena Vista Social Club“, das sich noch zum akkustischen Dauerbrenner unserer Reise entwickeln sollte. Einen Tag später beginnt die Tour offiziell mit Sightseeing in der Stadt und Besuch einer Tabakfabrik, danach fahren wir von Havanna in den Westen Kubas zu den Tabakplantagen. Unterwegs halten wir immer wieder an, um die schöne Landschaft auf uns wirken zu lassen. Auch eine Bootsfahrt auf einem unterirdischen Fluss in einer Höhle ist dabei. Wir essen durchweg in sehr guten und schönen Restaurants, die zudem alle ihre eigene Geschichte haben. Am nächsten Tag, es geht über Cienfuegos entlang der südlichen Küste nach Trinidad, fahren wir per Schnellboot von einer Krokodil-Aufzucht-Station auf die Halbinsel Punta Gorda, ein Freilicht-Museum das die Lebensweise der Ureinwohner Cubas darstellt. Nach so vielen Sehenswürdigkeiten und langen Fahrstrecken sind wir über ein bisschen Bewegung am Tag darauf äußerst dankbar. Der Bus bringt uns am Morgen danach ins „Tal der Zuckerrohrmühlen“ und wir besichtigen eine ehemalige Fabrik, in der zu Spitzenzeiten 40 000 Sklaven gearbeitet haben. Mit einem beklommenen Gefühl fahren wir weiter nach Camagüey, unserem heutigen Etappenziel. Eine Stadt-rundfahrt in der Fahrrad-Rikscha steht auf dem Programm. Das geht beim besten Willen nicht! Nicht nachdem, was wir heute Vormittag gesehen haben. Wir fahren selber. Und so kommt der Rikscha-Fahrer zu einer unverhofften Rundfahrt mit seinem eigenen Fahrzeug, einheimische Passanten sind kurz verwirrt über die vertauschten Rollen, amüsieren sich dann aber köstlich. Auf zum letzten Ziel: Santiago de Cuba. Je weiter wir in den Osten kommen, umso mehr ersetzten Pferdekutschen und Ochsengespanne Autos und Traktoren. Schweine und Ziegen sind auf der Straße und die einfachen Hütten nehmen zu. Wir halten kurz an der äußerst sehenswerten Wallfahrtskirche „El Cobre“ und fahren pünktlich zur Wachablöse zum übermäßig noblen Friedhof Santa Ifigenia, auf dem unter anderem der Nationalheld Kubas, Jose Martí, begraben liegt. In Santiago begann die Revolution unter Fidel Castro und „Che“ Guevara und es gibt selbstverständlich viele Monumente wie die Moncada Kaserne oder den Platz der Revolution, die an dieses Ereignis erinnern. Und plötzlich ist er da der letzte Tag der Reise. Wir fahren morgens an die Karibikküste auf die Festung „El Morro“ und haben noch einmal einen herrlichen Ausblick aufs offene Meer und ins Landesinnere. Ein sehr schöner Schlusspunkt für unsere kleine Gruppe. Abends werden wir wieder nach Havanna fliegen und hören hier zum letzten Mal „Chan Chan“, bevor wir von dort aus den Heimflug antreten.